T-Rex-Schädel in Metall gedruckt (Messefoto)

Wachstumstechnologie 3D-Druck

Kolumbus hat bei Gelsenwasser, DEW21 und den Stadtwerken Bochum gemeinsam mit dem Startup Ruhrsource aus Wattenscheid die Potentiale der 3D-Druck-Technologie (korrekt heißt es "additive Fertigung") ermittelt.

Die Ergebnisse wiesen auf ein großes Potential hin und die Begeisterung sowie die Aufgeschlossenheit zum Thema in den Fachbereichen sind groß:

  • Im Bereich der Ausbildung sieht man es als „must have“ um junge Menschen mit neuen Technologien zu begeistern. Hier wird der 3D-Druck als Zusatzqualifikation in die Ausbildungspläne aufgenommen.
  • In den Werkstätten und den technischen Netzdiensten sieht man großes Potential für eigene Fertigungen und Prototypenbau.
  • Das Gebäudemanagement setzt auf den eigenen Druck von Ersatzteilen für Reparaturen.

Additive Fertigung - was ist das?

Grundsätzlich sind im 3D-Druck bezüglich Form, Farbe und eingesetztem Material fast keine Grenzen gesetzt. Von Brotteig (!) über Kunststoffe aller Art bis hin zu nahezu jedem Metall (Stahl, Gold, Kupfer...) - ja sogar Beton - lässt sich fast alles drucken. Aber natürlich ist es im konkreten Fall zu prüfen und Fragen zur Zulassung und Zertifizierung (DVGW, TÜV, GS etc.) befinden sich bei den Verbänden erst am Anfang der Klärung. Genauso sind rechtliche Fragen z.B. zum Schutz und Aufbau geistigen Eigentums und Patentschutz sowie Arbeitsschutzfragestellungen zu klären.

Im Grunde handelt es sich auch beim 3D-Druck um Digitalisierung. Neben der Drucktechnologie im engeren Sinn (Materialien, Druckeinstellungen, Druckverfahren) ist der Ursprung des Drucks immer eine CAD-Zeichnung. Insofern bauen die Stadtwerke hier zusätzliches digitales Konstruktionswissen auf und erschaffen sich damit neue Möglichkeiten.

Umsetzung erfolgt

Die Schulungen (Software und Hardware) in den Häusern sind abgeschlossen und die Fachbereiche sind mittendrin, die Technologie Schritt für Schritt in den Normalbetrieb zu integrieren um die ermittelten Potentiale umzusetzen.

Dabei ist der Kolumbus-Blick immer auf drei Häuser gerichtet: Wenn ein Objekt für eines der Häuser günstiger erstellt werden kann, dann wird das in den anderen ebenso möglich sein.

Großes Einsparpotential

Zähler-Verschraubungssicherung aus dem 3D-Drucker

Foto: Zähler-Verschraubungssicherung: Bei diesem Objekt wurde
nicht nur eine kosten-optimierte Produktion der Verschraubungssicherung erreicht,
sondern das Objekt selber wurde durch die Konstruktion in der
CAD-Software verändert und verbessert.

Addiert man die Einsparmöglichkeiten bei den bisher gefundenen Anwendungsfällen kommt man über alle drei Häuser hinweg zu einem Einsparpotential von etwa 100.000€ pro Jahr - und das bei einem Suchaufwand von einem Tag pro Unternehmen! Dazu kommen mögliche Optimierungen, die diese Technologie überhaupt erst möglich macht. Dabei kosten die Drucker, die bei den Stadtwerken im Einsatz sind, lediglich 1800€ und ermöglichen den Druck mit einer Vielzahl unterschiedlicher Materialien (sogenanntes Filament).

Know-how-Aufbau

Kolumbus verfolgt immer den Gedanken „Gemeinsam besser werden“. Daher bleibt es unser Ansatz, die Beteiligten der Häuser zusammen zu bringen, um so voneinander zu profitieren. Im Rahmen eines Netzwerk-Treffens bei EOS in Düsseldorf konnten die Kollegen aus den Fachabteilungen ein weltweit agierendes Pionier-Unternehmen im Bereich der additiven Fertigung kennenlernen. Bei der Besichtigung der Fertigung gab es interessante Einsichten eines professionellen Dienstleisters.

Ahoi

Verfasser: Hartmut Conrad