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Tiny Homes - der Trend aus den USA

Der Wohnraum in Städten wird immer knapper und der Wunsch mobil und losgelöst vom Standort zu leben immer größer. Genau dieses Problem versucht die Tiny Homes Bewegung aus den USA zu lösen.

Tiny Homes sind kleine Häuser von ungefähr 20 Quadratmetern, die mit vollständiger Wohneinrichtung ausgestattet sind. Sie werden sowohl als Hauptwohnsitz, als auch als Zweitimmobilie genutzt. Generell unterscheidet man zwischen feststehenden Einheiten und mobilen Einheiten, die auf Rädern stehen.

Nachhaltigkeit steht bei dem Trend an erster Stelle. Neben nachhaltiger Wohneinrichtung, wie Komposttoiletten, werden Tiny Homes aus recyceltem Material hergestellt. Das Konzept beruht vor allem auf der Idee des Minimalismus, demnach soll man sich auf das Nötigste konzentrieren und den „Ballast“ hinter sich lassen, um wieder mehr Zeit für Dinge zu haben, die einem wirklich wichtig sind. Neben Nachhaltigkeit spielt auch Unabhängigkeit eine große Rolle, so sind die meisten Tiny Homes mit Photovoltaikanlagen oder einem Regenwasserspeicher ausgestattet, um sich selbst versorgen zu können. Trotzdem sind die Minihäuser vollständig an das Versorgungsnetz angeschlossen und gelten rechtlich als gewöhnliches Haus.

Doch Tiny Homes sind nicht nur für den Privatkunden interessant, auch Stadtplaner setzen sich mich dem Konzept auseinander. So plant beispielsweise die Stadt Dortmund in Sölde den Aufbau einer Tiny Village mit 40-50 Tiny Homes. Neben den Wohneinheiten sind Gemeinschaftsgebäude geplant, um das Miteinander zu stärken. Obwohl das Projekt erst in drei Jahren fertiggestellt wird ist die Nachfrage enorm und es gibt bereits jetzt über 100 Interessenten für die Wohneinheiten.

Aus Stadtplanungssicht bieten Tiny Homes aber auch die Möglichkeit sich durch die Mobilität schnell an Wohnraummangel oder Wohnraumüberschuss anzupassen. Generell muss man jedoch auch beachten, dass Städte auf Grund des ansteigenden Wohnraummangels auf lange Sicht eher vertikal statt horizontal wachsen sollten. Trotzdem können Tiny Homes eine sinnvolle Ergänzung für ein Stadtkonzept sein.

Auch in Zukunft wird der Wunsch auf ein Tiny Home umzusteigen bei vielen Bürgern bestehen bleiben und Projekte wie in Dortmund Sölde werden sich immer mehr etablieren.

Verfasser: Lena Bode